2018.10 Autumn DOLODreams

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Auf Schmugglerwegen und Dynamite Trails

Autumn DOLODreams

Herbst in Soraga / Val di Fassa

16.-20. Oktober 2018

 


Was war das für eine Planung? Fassatal, Alta Badia oder doch Eisacktal? Es ist relativ schwer, Mitte Oktober eine Location zu finden, die noch schneefrei ist und Hotels noch geöffnet haben. Ganz zu schweigen von der Infrastruktur – denn die meisten Buslinien waren nicht mehr im Einsatz und Lifte geschlossen. Glücklicherweise haben wir ein super Hotel in Soraga gefunden. Also stand dem Autumn DOLODreams Saisonabschluss nichts mehr im Wege.

B E S C H R E I B U N G

16.10.18 Forca Rossa – Col Becher

Die erste Tour führte mich auf einen Sidetrail am Passo San. Pellegrino. Manchen wird dieser Übergang als Alpencross Variante bekannt sein. Ich habe auf Recherchen über Touren um Moena diese Tour in italienischen Foren gefunden und muß sagen, als Einstiegstour für eine Halbtagesrunde ideal, sofern man entweder die Möglichkeit hat, die Gondel zu benutzen oder wie ich einen persönlichen Shuttlebus besitzt. Das nenne ich Luxus, der mich die nächsten Tage begleitet. Also ging es mittags vom Passo Pellegrino gemütlich 50hm zum Rifugio Fuciade auf breitem Schotterweg bergauf. Ab dem Rifugio heißt es wie geplannt das Bike auf den Rucksack legen und die nächsten Stunden abseits der Wege in absolut menschenleerer Umgebung zu verbringen. Würde mich jemand finden, wenn was passiert? Gute Frage im Nachhinein, zu diesem Zeitpunkt aber kein Thema im Kopf. 500hm Tragen und Schieben über Almwiese und letztendlich über schmalen Pfad. An der Forca Rossa erblickte ich mein erstes Highlight in Form eines Kehrensteigs bergab, der dann nach rechts zum Col Becher abzweigt (CAI689). Ich erhoffte mir einen flowigen Hammertrail, wobei Hammertrail hier anderst formuliert passen würde. Der CAI692 ist ein seltenbegangener Trampelweg, der im oberen Bereich wenig Flow hatte und mehrmals zum schieben zwang. Unten raus wurde er dann fahrbarer. Erschöpft kam ich in Falcade an und stieg in meinen Shuttlebus, der mich zurück nach Soraga brachte. Ein genialer Einstieg für die kommenden Tage.

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17.10.18 Rosengarten – Grasleitenpass – Rif. Bergamo

Das sollte ein langgeplannter Trip werden, den ich nach ettlichen Rosengartenbesuchen nun in Angriff genommen habe. Zum fünften Mal war ich bereits am Rosengarten unterwegs, jedesmal war ein anderes Highlight angesagt. Diesmal wollte ich aber wieder hoch hinaus um die Abfahrt ins Tschmintal am Fuße des Schlerns und des Rosengartens zu befahren. Aber um dort hoch zu kommen, heißt es schwitzen und keuchen. Meine Variante startete am Karerpass und gleich zu beginn auf Forstwegen steil nach oben Richtung Rotwand Hütte. Anfangs war der Weg noch fahrbar, doch bald darauf hieß es wieder Schultern über Stock und Stein. Das Rifugio hatte bereits geschlossen, aber die kleine Baita unterhalb des Rifugios hatte “Hochsaison” und war mittags eine gute Einkehrstation für ein kaltes Cola. Dann ging es über Stufen bergab und schnurstracks weiter zum Fassaner Höhenweg, dessen Hauptmerkmal ein ausgesetzes Stück an einer Felswand war. Darauf folgten kurze Schiebepassagen rüber zur Negritella Hütte und weiter zum Rif. Gardeccia. Keine Menschenseele hier. In der Hochsaison wird man von Shuttlebusen und Wanderer überrumpelt. Jetzt in der Nebensaison hat man das Vajolettal für sich alleine. Naja, der innere Schweinehund war glücklicherweise dabei. Andernfalls verzweifelt man bei der langen Schiebepassage über die Preuss Hütte zur Vajolethütte und dem weiteren Verlauf zur Grasleitenhütte. Hochalpine Region, viel Fels und ein herrlicher Gebirgspfad schlängeln sich tief hinein, ehe man auf der Grasleitenpasshütte aufschlägt. Das Hüttenpersonal machte gerade die Grasleitenhütte dicht. Mein diesmaliger Plan war eben die Abfahrt Richtung Tschamintal. Kaum fahrbar ging es die ersten Meter bergab an den Fuß des Molignonpasses, dann in eine tiefe Schlucht mit sehr exponiertem Pfad zum Rif. Bergamo/Grasleitenhütte. Im Auf und Ab folgte ich dem Weg fahrend, mal schiebend und tragend. Die letzten Meter durch das Tschamintal Richtung St. Zyprian waren wieder flowig. Wieder ausgepowerded und doch mit breitem Grinsen stieg ich in meinen Bus und fuhr über den Nigerpass zurück ans Hotel.

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18.10.18 Marmolada – Passo Ombretta

Das war wahrlich eine Nummer und zugleich eines der Highlights meines Urlaubs. Am Südrand der Marmolada über 2700m Höhe über den Passo Ombreta mit dem Bike. Eines war mir gleich klar, dass hier mehr Tragen als Fahren angesagt war. Vorerst fuhr ich ins herrliche Contrintal zum gleichnamigen Rif. Contrin, auf dem ich mit Hardy damals bei der Dolomiten Acht übernachtet hatte. Die Auffahrt war gut zum Warmfahren, ehe es an der Hütte für die nächsten 700hm Tragen hieß. Kehre für Kehre, Stein für Stein – immer höher und immer näher ran an die Punta Penia, der höchste Punkt der Marmolada. Der Untergrund wurde von Meter zu Meter gerölliger und Trittsicherheit war angesagt. Schneller als ich dachte war ich am Passo Ombretta angelangt und genoss die Umgebung zwischen kargen Fels. Ein herrlicher Blick bot sich hier oben. Doch wo ist mein Weiterweg? Eine steile Geröllmulde führt bergab – kein Pfad richtig ersichtlich. Fahren? Eher gleiten! So “glitt” ich runter bis zum Rifugio Falier. Von einem anderen Tal sah ich mir die andere noch schwierigere Variante über den Passo Ombretola an. Dann folgte ein 600 Tiefenmeter flowiger Trail  bis zur Malga Ciapela. Dort stieg ich wieder in meinen Shuttle. Idealerweise steigt man hier in die Gondel und fährt noch von Passo Padon zum Passo Vescovo und bergab zum Fedaia See. Wer dann noch fit ist, rollt über Trails nach Canazei und Campitello. Ich für meinen Teil war an diesem Tag mehr als bedient. (im positiven Sinne)

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19.10.18 Passo Selle – Punta Valacia (Giro di Monzoni)

Zwei auf einen Streich – würde ich diese Tour umschreiben. Normalerweise kann man wenn man die Anfahrt ohne Zuhilfenahme eines Shuttles unternimmt auf zwei Touren aufteilen. Ich verknüpfte aber beide und fuhr wieder vom Passo Pellegrino startend los. Am Rand der Skipiste ging es gut rollend und steil bergauf zur Bergvagabundenhütte / Rif. Passo della Selle. Die Sicht war wieder grandios. Am Passo delle Selle genoß ich die Sonnenstrahlen und den Weitblick über die komplette Monzoni Gruppe und Palagruppe. Den Abfahrtstrail hatte ich bereits vor Augen. Zuerst noch flowig, dann wieder fordernd über verblockenden Stein bis zum Rif. Taramelli. Dort bog ich einen Abkürzungspfad ab, der allerdings null zu fahren war. Darauf folgte der Hammer unter den Auffahrten. An fahren kaum zu denken. Steil über einen Karrenweg, zuletzt über einen Wanderweg bis zum Rif. Valacia. Die Sicht entschädigte die Qual für´s erste. Darauf folgten nochmals schwere Tragepassagen, teilweise mit grenzwertigem Untergrund hoch zur Forc. della Costella unterhalb des Punta Valacia. Krasse Aktion und super Aussicht – der weitere Verlauf des Trails verlief zuerst tragend, dann flowig, darauf wieder Schuttreiße und zuletzt flowig am Hang entlang durch den Wald. Direkt vor meinem Hotel endete der Trail.

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20.10.18 Passo Lusia

Letzter Tag und nochmals eine To-Do-Tour. Zum Passo Lusia hoch ist eher eine Cross Country Tour. Angenehme Steigung startend vom Passo Peneveggio. Schon fast lächerlich im Vergleich zu den Vortagen. Aber ich wußte ja, dass das nur die Hälfte der Geschichte war. Der Rest war wieder wie immer Schieben und Tragen. Über einen alten Karenweg und Pfad ging es rechts vom Passo Lusia richtung Cima Bocche bergauf. Oben angekommen hat man die komplette Palagruppe vor Augen. Der Abfahrtstrail war im oberen Teil verblockt und durch die Erosion in Mitleidenschaft gezogen. Ein richtes Flowgefühl kam leider nicht auf. Erst im unteren Bereich konnte ich die Bremsen lösen und ließ es flowig zum Passo Paneveggio ausrollen. Am frühen Nachmittag war dann mein Fünftagestrip im Autumn DOLOGebiet zu Ende.

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F A Z I T

Wieder einmal ein klasse Südtirol Trip – der Herbst ist die ideale Bikesaison in den Dolomiten. Man hat seine Ruhe und die Farben sind sehr intensiv. Weitere Touren folgen auf jedenfall – vielleicht sogar in diesem Jahr nochmals, wer weiß?

 
 
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