2017.08 Kramerspitze BBS

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Bikebergsteigen um Garmisch

Kramerspitze und Königsstand Reitsteig

14. August 2017

 

Den Brückentag richtig genutzt und dabei noch herrlichstes Wetter waren ausschlaggebend für eine Tour in den Ammergauer Alpen. Schweißtreibend und abenteuerlich sollte die Tour sein, deren Verlauf nur aus Wanderbildern bekannt war und desen Abfahrt über den Reitweg ein Local Tipp in einer Fotostory war. Also ab in das Abenteuer.

Zitat Wikipedia: Als Abenteuer (lat.: adventura: „Ereignis“; mittelhochdt.: aventiure) wird eine risikoreiche Unternehmung oder auch ein Erlebnis bezeichnet, das sich stark vom Alltag unterscheidet. Es geht um das Verlassen des gewohnten Umfeldes und des sozialen Netzwerkes, um etwas Wagnishaltiges zu unternehmen, das interessant, faszinierend oder auch gefährlich zu sein verspricht und bei dem der Ausgang ungewiss ist.

 
 

B E S C H R E I B U N G

Die Wikipedia Kurzbeschreibung trifft es auf den Punkt: “…etwas Wagnishaltiges zu unternehmen, das interessant, faszinierend oder auch gefährlich zu sein verspricht und bei dem der Ausgang ungewiss ist.” Naja, deren Ausgang wusste ich dank der fahrbaren Bilder aus einem Blog über königliche Reitsteige unser Kieni Ludwig. Doch der vorhergehende Verlauf der Route war eine “Erstbefahrung” mit dem Mountainbike. Ich habe zumindest nichts und niemand gefunden, der die Tour schon so angegangen ist.

Also ein paar Wanderrouten gegooglet, dazu noch ein paar Bekannte Anfahrtsmöglichkeiten gecheckt und mal auf gut Glück was am Rechner zusammengeklickt. Die Länge und Höhenmeter waren zumindest für eine Tagestour vielversprechend und machbar. Gestartet bin ich früh morgens in Breitenau bei Garmisch. Zuerst ging es zum Warmfahren auf dem Kramer-Plateauweg Richtung Grainau bis zum Hergottschrofen (offziell nicht erlaubt, dessen Verbotsschild ich allerdings erst am Ende des Weges sah). Dann entlang der Bahnlinie und der B23 Richtung Ehrwald und am Abzweig Ochsenhütte dann auf Forststraße mässig steigend ca. 500hm hoch zur Rotmoosalm. Bis hier hin war es noch entspannt und auf sicherem Terrain. Dann folgte ich der bekannten Abfahrtsroute bergauf Richtung Enningalm (Trail). Hier war ein kurzes Stück durch Waldarbeiten nicht fahrbar. Nach kurzer Zeit erreichte ich den Abzweig Stepbergalm. Hier war es dann vorbei mit Fahren (außer man hätte ein starkes eBike). Die 300hm Kehren bergauf waren zum Glück noch zu schieben und relativ schnell vorüber. Danach folgte ein Karrenweg bergab zur Stepbergalm. Hier mußte der Energiespeicher erstmal gefüllt werden und das verspätete Frühstück mußte nachgeholt werden. Mit leerem Magen wäre der restliche Verlauf unvernünftig.

Ab hier begann dann mein Abenteuer über die Kramerspitze. Zuerst noch über eine steile Wiese hoch bis zu den ersten Bäumen, dann eine sacksteile Rinne über Geröll und herreinragende Latschenkieferzweige. Die Sonne brennte nun auch schon mächtig auf mein Haupt und das Bike auf dem Rücken drückte auch schon. Oberhalb der Baumgrenze wurde der Weg wieder zamer und folgt schmal und ausgesetzt einem Höhenpfad, der immer wieder durch Absätze unterbrochen wurde. Dieser Abschnitt war fahrend und schiebend zu machen. Dann folgte schon die erste Kletterpassage mit dem Bike auf dem Rücken und einer Hand am Seil. Nicht wirklich gefährlich, aber Trittsicherheit und Balance sollte man schon haben. Am Grat vor dem Gipfel genießt man erstmal die Landschaft über das Werdenfelser Land. Den Gipfel vor Augen und staunende Wanderer, die gerne im Plausch meiner weiteren Routenwahl zuhörten und mir “viel Spass” wünschten. Die letzten Meter hoch zum Gipfelkreuz war steil an einer Felsflanke hoch zu tragen. Da lobte ich mir den guten Grip meiner FiveTen Schuhe. Am Gipfel angekommen fiel mir erstmal ein Stein von Herzen, diese erste Etappe geschafft zu haben und genoß die herrliche Weitsicht. Den ersten weiteren Wegverlauf konnte ich schon erspähen. Die ersten Tiefenmeter waren mir zu heikel zum Fahren. Sicherlich wäre es machbar gewesen, doch die Ausgesetztheit und das entgegenkommen der Wanderer waren dann doch Grund genug, das Bike kurz bergab zu tragen. Dann folgte ein Höhenpfad bis zur nächsten Schiebepassage. Ein paar Spitzkehren über Geröll, Errosionsrinnen und abfallenden Flanken am Hang Berg entlang mußten wieder getragen werden. Jetzt muß der Weg doch langsam fahrbar werden, dachte ich mir. Fehlanzeige – nur kurze Passagen waren fahrbar, ehe wieder Latschenkiefern, Absätze oder steile Kletterpassagen bergauf und bergab den Fahrfluß unterbrachen. Der komplette Kramersteig bis zum Abzweig Königsstand ist also nur bedingt fahrbar. Eher eine stattlich Bikebergsteiger, bzw. -wandertour mit herrlichem Panorama. Die vielen Wandersleut, die ich traf, waren alle sehr freundlich – hier oben haben wir eben alle dasselbe Ziel und die gleiche Motivation.

An besagter Abzweigung zum Königsstand hieß es dann endlich Flowtime! Der 255er Wanderweg bergab nach Garmisch ist ein herrlicher Reitsteig unseres Königs. Eine angenehme Steigung, wenig gefährliche Passagen, relativ breiter Weg und ein guter Untergrund sorgen für ein Grinsen im Gesicht. Doch zu schnell sollte man nicht runterdüsen, sondern die kleinen Aussichtspunkte auch erkennen. So z.B. die Felsenkanzel und die kurze Holzbrücke mit Stufen zuvor (welche bei Nässe ggf. gefährlich sein könnte). Außerdem ist dieser Weg besonders stark von Wandergruppen frequentiert. Also Speed anpassen, was ja sowieso Pflicht ist. Berauschend vom Flow und den Glücksendorphinen die Tour geschafft zu haben hat man schnell den Höhenweg vor Garmisch erreicht. Leider ist dieser für Mountainbikes gesperrt und da ich schon mal einen Anschiss auf dem Kramerplateauweg bekam, ersparte ich mir das Gezeter und rollte bis Gramisch runter. Die Rückfahrt zum Auto war dann eher ein gemütliches Ausrollen durch die Gassen von Breitenau und Garmisch.

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F A Z I T

Tja, was soll ich sagen? Als Biketauglich würde ich die komplette Routenvariante nicht empfehlen. Wobei man beim Bergbikesteigen eben auch mit langen Tragenpassagen rechnen muß, um einen herrlichen Trail zu erreichen. Den Reitsteig am Königsstand muß man sowieso “ertragen”. Und bevor man die gleiche Route bergaufträgt, um anschließend bergabzurollen, war die Wahl gar nicht so schlecht. Vorraussetzung für diese Tour ist Motivation und Lust auf Abenteuer. Aber das gehört doch irgendwie zum richtigen Bergradeln dazu, oder? Raus aus der Komfortzone, rein ins Vergnügen!

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