2017.10 St. Vigil

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St. Vigil im

FANES/SENNES

Gebiet

26.-30. Oktober 2017


Die Saison 2017 neigt sich dem Ende zu, doch die Wetterlage in Südtirol versprach nochmals trailige Tage im Nationalpark Fanes/Sennes um den Skiort St. Vigil in Enneberg, am Fuße des Kronplatzes. Jetzt ist die Wandersaison zu Ende und es wird langsam ruhig – somit ideal für Hochtouren auf abgelegenen Trails.

 

B E S C H R E I B U N G

26.10.17 Ju-de-Senes

Leicht verspätet kamen wir mittags in unserem Garni an. In St. Vigil waren sozusagen die Randsteine hochgeklappt. Die Hotels und Restaurants hatten bereits geschlossen. Durch Glück haben wir noch eine super nette Unterkunft gefunden, deren Seniorchefin uns sogar noch spitzenmässig bekochte. Das Wetter war leicht bewölkt, frisch, aber ideal um die erste Etappe meiner Traildays zu starten. Mein “persönliches Shuttle” fuhr mich dann nach Pederü. Vor dem Trail hieß es erst mal Fleißaufgabe erfüllen. Die betonierte Militärpiste auf die Senneshochebene ist ein Monster an Steilheit! Durchschnittliche 18-20% Steigung kosten von Beginn an Körner. Kurz vor Födara Vedla wurde es angenehmer und die bleichen Gipfel der Sennesregion zeigten ihre Schönheit. Seekofel, Hohe Gaisl, Lavarella stehen spalier. Schon kurz darauf erreichte ich die Hochfläche um die renovierte Sennes Hütte. So gut wie niemand habe ich bis hierher angetroffen. Ich lag sehr gut in der Zeit, wusste aber, dass noch einiges zu bewältigen war. So rollte ich an dem Rifugio vorbei und folgte dem Weg hoch ins Val de San Berto und deren Sennesalm im Talgrund. Das Tagesziel war nun sichtbar und es schien noch schneefrei zu sein. So rollte ich weiter und mußte dann die letzten 400hm zuerst schiebend, dann tragend bis zum Ju-de-Senes bewältigen. Am Übergang angekommen hatte ich zwar eine super Aussicht, sah aber den erschwerenden Weg bergab. Normalerweise fahrbar über Geröll am steilen Hang entlang machbar, durch Schnee und Steinabbrüche allerdings sehr erschwerlich und meist schiebend bergab ins Munt de Gröpes, dem Talkessel vor der eigentlichen Abfahrt durch die Ciastlin Schlucht. Im Sonnenbereich verschwanden die Schneefelder und der Pfad in die Schlucht entpuppte sich als genialer Trail. Zuerst noch durch Latschen, dann anspruchsvoller über kleinere Absätze, Kehren und Schuttreisen. An den Ciastlin Wässerfällen wurde der Trail sehr anspruchsvoll und ich schob ein paar Meter mein Bike, ehe es wieder super flowig bergab weiterging. Die letzten Meter zurück nach St. Vigil fuhr ich auf der Talstraße. Ein super Einstieg für die kommenden Tage!

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27.10.17 Fojedöra – Dreifingerscharte

Ein Geheimtipp der Region ist sicherlich der “Hausberg #2” von St. Vigil, dem Piz Peres. Es gibt drei Aufstiegsvarianten, wobei meine sicherlich die sinnvollste ist und die beiden anderen die bessere Abfahrtsvarianten sind. So fuhr ich am Morgen den steilen Weg von St. Vigil  durch das Fojedöra Tal hoch zum Kreuzjoch. Diese Strecke hatte schon eine schmerzende Erinnerung in mir. Zuletzt hatte ich mir mein linkes Knie sowas von verzerrt, dass ich es heute noch spüre. So ging ich die Auffahrt gemütlicher an und an den ultrasteilen Passagen mußte ich halt mal schieben. Da fällt auch keinem ein Zacken aus der Krone. Am Kreuzjoch wurde schon windig uns sehr frisch. Mein Tagesziel hatte ich jetzt vor Augen. Diesmal ging es nicht zum Pragser Wildsee, sondern in Richtung Hochalmsee bergab und anschließend mit dem Bike auf dem Rücken hoch zum Piz da Peres. Ich mußte mich sputen, denn Nachmittags war eine Schlechtwettervorhersage angesagt. Auf einem schmalen Höhenweg im Auf und Ab schulterte und fuhr ich rüber zur Dreifingerscharte am Fuße des Piz da Peres. Von hier wären es noch gute 170hm zum Gipfel mit der Option auf steilen sehr exponiertem Weg bergab. Da das Wetter immer schlechter wurde und ich vom Ahrntal bereits Regenergüsse sah, entschloss ich mich gegen den Gipfelsturm und für die Abfahrt über die Dreifingerscharte Richtung Furkelpass. Ein Geröllpfad – steil und teilweise wieder mit Schnee bedeckt. Mal fahrend, mal schiebend – immer im Schatten. An einer Wegzweigung fuhr ich links auf einem Steig entlang der Höhenlinie Richtung Furkelpass. Die eigentlich Route wäre Richtung Olang gegangen. Über Wurzeln, Hangabrutsche und waldigem Boden rollte ich nun weiter. Am Furkelpass schien kurz die Sonne, dann began es leicht an zu nieseln. Die letzten Kilometer zurück rollte ich auf Forstwegen. Diese Tour ist sicherlich eine Wiederholung wert, evtl. mit Abfahrt über den steilen Steig im exponierten Gelände.

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28.10.17 Piz de Medesc

Ein Highlight jagt das andere. So fuhr mich mein Shuttle ein weiteres Mal nach Pederü. Heute hieß es die Runde über die Fanesalm anzugehen. Die Auffahrt über die Schotterstraße hoch ins Fanestal war angenehmer als die Betonstraße zur Sennes. So rollte ich die gut 500hm gemütlich noch im Schatten bei frostigen Temperaturen los. Der Tag versprach bombiges Wetter. Frisch, aber sonnig. Die Pfützen waren noch vereist. Jede Kurbelumdrehung erwärmte die kalten Glieder. Kurz vor der Faneshütte führte der Weg rechts ab zur Lavarella Hütte. Ein Katzensprung später und ich stand vor verschlossener Hütte, welche im Moment renoviert wird. Hier entsteht wieder ein Rifugio in Hotel Alpen Resort Style. So zog ich weiter und mußte ab hier mein Bike auf den Rucksack legen. Das Panorama war wieder bombastisch. Lavarella, der Heiligkreuzkofel und eine weitere Tourenoption über das Antoniusjoch prägten den Anblick vor mir. Der Aufstieg war erschwerend steil bergauf zwischen Latschenkiefern und über Stufen und Kehren. Unterhalb des Lavarella Gipfel durchquerte ich eine menschenleere Karstgegend. Tiefe Furchen, Steinplatten, bleiches Gestein. Fast wie eine Mondlandschaft. So zog ich meinem Tagesziel entgegen. Die letzten Meter bergauf waren nochmals anstrengender und so stand ich gegen frühem Nachmittag auf der Forcella de Medesc, dem Übergang ins Alta Badia. Eine Herde Gämsen unterhalb der Scharte störte sich nicht an meiner Anwesenheit und wir beobachteten uns gegenseitig für eine Weile. Die Abfahrt wurde wieder durch Geröllabrutsch unterbrochen. An sich fahrbar auf Geröllhangquerung im steilen Gelände. Nur zu oft war der Weg durch Abrutsch unterbrochen. Hammer Abfahrt! Viel zu schnell war ich am Talgrund angelangt und rollte auf Radwegen zurück nach Badia.

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29.10.17 Col de Locia und die abgebrochene Route

Alle guten Dinge sind Drei und so fuhr ich wieder nach Pederü und nochmals hoch ins Fanestal. Nur diesmal stand eine andere Richtung auf dem Plan. So folgte ich der Fahrspur weiter Richtung Rif. Fanes und weiter zum Limosee. Bis hierher kannte ich aus der Vergangenheit die Wege und sind typische MTB Routen im Fanesgebiet. Am Limosee bog ich rechts ab zur Capana Alpina und der Gran Fanes Alm. Mein Gipfelziel sah ich schon aus der Ferne. So folgte ich dem Hauptweg und bog links ab auf den Friedensweg Richtung Vallon, Monte Casale und Monte Cavallo/Ciaval. Diese Route folgt einem alten Kriegspfad im hoch exponiertem Grad zwischen Biv. della Pace und dem Monte Cavallo. Es gibt Biker, die sogar die extreme Variante zum Monte Vallon wählen. Mein Ziel wäre das Biv. della Pace und ggf. der Weiterweg zum Monte Cavallo gewesen. Auf halber Strecke zweigt der Weg zum Vallon ab und gerade aus weiter gings zum Biv. della Pace. Allerdings stürmte es dermaßen, dass ich einen Schritt vorwärts und zwei zurück gedrängt wurde. So legte ich mein Bike in sicherer Position ab und wollte zu Fuß weiter. Nicht einmal das war in meinen Augen sinnvoll. Zu gefährlich wäre es oben am Grat gewesen. Ein Windschlag und ich wäre ins tiefe Travenanzestal aufgeschlagen. So mußte ich leider abbrechen und anerkennen, diese Tour zu einem anderen Zeitpunkt nochmals anzugehen. Heute wäre es nicht sinnvoll gewesen und die Sicherheit geht vor. Also zurück zur Fanesalm und unterhalb des Piz Conturines die Talzunge Richtung Ju da Ega, Col de Locia und Cap. Alpina folgend weiter. Die Abfahrt vom Col de Locia bis zur Capanna Alpina ist ein geniales Teil! In einer tiefen Schlucht geht es über Stufen, Holzbohlen, Kehren und steilem Gelände bergab. Die weichen Stollen meiner Magic Mary´s verbeisen sich super im steilen Gelände. Mit breitem Grinsen erreichte ich viel zu schnell die Capanna Alpina und rollte nun auf breiten Wegen und Radwegen zurück nach Badia und weiter bis nach Zwischenwasser. Das Gipfelziel nicht erreicht, trotzdem eine geniale letzte Tour im Fanes/Sennes Gebiet. Ich habe noch ettliche Touren hier und bin mir sicher, nicht das letzte Mal hier gewesen zu sein.

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F A Z I T

Alles richtig gemacht! Herrliches Wetter, super Region, nette Unterkunft, leckeres Essen – was will man mehr? Außer vielleicht länger dort zu bleiben? Allerdings ein guter Grund nochmals hier her zu kommen. Die Region hat ein riesiges Bike-Potenzial, wenn man bereit ist auch mal abseits der Hauptwege zu fahren und das Bike zu tragen.

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