2013.10 Gardasee Trailride

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 GARDASEE TRAILRIDE

Was macht man(n), wenn es in Deutschland regnet? Na klar, ab in den Süden. Was allerdings eine Woche vor dem lang geplannten Gardaseetripp nicht danach aussah. Schnee, Regen und Kälte waren die Vorzeichen für einen mißlungenen Urlaub. “Zum Glück 4-Sterne Hotel gebucht” war der Gedanke. Aber: so soll es nicht sein!!! Früh morgens gings auf der Brennerautobahn schnell gen Süden. Dann der erste Schock: Schnee und Kläte auf der Autobahn. Ab Europabrücke bis kurz vor Brixen herrschte Winterstimmung bei knapp über der Nullgradgrenze. Je weiter es Richtung Süden ging, wurde das Wetter besser und wie soll´s anderst sein: Wenn Engel reisen… – Traumhaftes Wetter am Gardasee. Schnell das Zimmer bezogen und schon gings gleich ab auf die Trails – mein erster Bike-Urlaub am Gardasee. Das muß von der ersten bis zur letzten Minute ausgekostet werden. Nur was bedeutet S1, S2, oder S3 in Verbindung mit Gardaseetrails? In den Dolomiten ist´s mir ein Begriff, aber hier war´s vorab ein bißchen Unsicherheit. Also in den sauren Apfel beisen und ab ins Trailvergnügen:

1. Tour 12.10.2013: Anaconda Trail

Gleich zu Beginn habe ich mir gedacht, die 1100hm sind eine Eingewöhnungstour oder besser “-Tordur”. In gemütlicher Steigung gings auf der Straße und Radweg von Nago nach Loppio und weiter auf Asphalt Richtung St. Barbara. Rasch ist man oben und die Mittagssonne strahlt angenehm auf mein Haupt. Von St. Barbara gibt es mehrere Downhillpassagen und weiterführende Touren auf den Monte Stivo, ich aber fuhr dann den Anaconda, oder Serpents Trail genannt, wieder zurück nach Nago. Quasi die Directissima! Anfangs auf Waldboden am Hang entlang, dann ein wenig steiniger und im Flow getränkt, rausche ich an der Abzweigung des Anaconda´s vorbei. Also wieder ein paar Meter zurück und ab auf den befürchteten Freeridetrail. Da es die Tage zuvor geregnet hat, war der Waldboden rutschig und die Steine glatt. Trotz Muddy Mary kam ich nicht in die Ideallinie. Immer wieder mußte ich absteigen und schieben. Vernunft siegt! Also unterm Strich ein genialer Trail, aber eher was für Downhiller und Freerider. Sehr technisch. Trotzdem konnte ich durch diese Tour die Beschreibung der Touren besser einschätzen.

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2. Tour 13.10.2013: Dosso dei Roveri

Heute war eigentlich der Altissimo geplannt mit vorheriger Trailabfahrt über Dosso dei Roveri nach Navene und mit Seilbahn von Malcessine zum Monte Baldo. Aber es kam anderst…: Der Tag war leicht bewölkt und früh morgens gings vom Hotel in Nago über die Strada dei Monte Baldo auf 850hm rauf und zweigt dann rechts nach Süden ab. Nun geht´s auf dem Sentiero 6 auf 1170hm über Forstwege bergauf und nach ca. 1,5km erreicht man den Aussichtspunkt “Dosso dei Roveri”, wo der anspruchsvolle, aber flüssige fahrbare Trail nach Navene auf S1-S2 Niveau bergab gen Navene runter ging. So, schnell weiter auf dem Radweg zur Seilbahnstation in Malcesine. Aber: der junge Herr am Schalter teilte mir mit, dass es aufgrund von Neuschnee über Nacht auf dem Monte Baldo und Altissimo kein Fahrbetrieb zum Gipfel gibt. Ich hätte es ja wissen müssen, da der Gipfel von unten in weißem Schnee erstrahlte. Tja, dann halt nicht. Auf dem Radweg machte ich mich auf zurück zum Hotel. An was ich allerdings nicht dachte, dass ich den Großteil der Strecke auf der Straße fahren muß. Zum Glück war aber an diesem Tag zu dieser Zeit ein Marathon und die Strecke zwischen Torbole und Malcesine für den motorbetrieben Verkehr gesperrt. Der freundliche Polizist erlaubte mir die Weiterfahrt. Am Ende des letzten Tunnels hörte ich schon die erste Motorräder hinter mir. Zum Glück, denn ich hatte weder Licht noch Warnweste und wäre schlecht sichtbar gewesen. Egal! The last Höhmis gingen dann noch locker vom Hocker hoch nach Nago. Geniale kurze Trailtour (wäre was für den ersten Tag gewesen)

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3. Tour 14.10.2013: Bocca di Fobia

Statt der geplannten Monte Stivo Tour habe ich mich am Tag zuvor noch umentschieden und plannte noch schnell die Bocca di Fobia Tour – Straße der Angst! Hört sich doch interessant an. Mit dem Auto gings über Limone hoch nach Vesio, einem kleinen Bergdorf ca. 600hm über dem Gardasee. Das Wetter war wieder leicht bewölkt mit Tendenz auf Sonnenschein. Die ersten 2 Kilometer gingen auf der Straße locker voran. Dann zweigt man ab und folgt dem Schotterweg ca 300hm nach oben. Aus der Piste wird ein Trail, der sich auf der Talseite des Valle San Michele die Bergflanke nach oben bewegt. Bei guten Sichtbedingungen hat man den Tremalzo im Blickwinkel. Auf der gesamten Strecke befinden sich Tunnel, die teilweise sehr niedrig sind und durchgeschoben werden müssen. Der Trail hat über weite Teile das Niveau S0 bis S1, ist an einigen Stellen allerdings recht ausgesetzt. Trail bergauf fahren? Nee, oder? Und dann noch mit voller Konzentration, denn ein falscher Lenker oder eine Unachtsamkeit und man hat verloren! Gehnende Tiefe, der Weg gerade mal einen knappen Meter breit, steiniger Untergrund und teilweise querlaufende Wurzeln – alles in allem “Straße der Angst”! Aber: alles was nach oben geht, muß ja irgendwann wieder nach unten gehen! Ein traumhafter Trail ab der Bocca di Fobia bergab mit einigen Spitzkehren und mit letztem Schwung dropt man auf die Straße, die zum Passo Nota hochführt. Dieser folge ich weiter bis zum Paß und dann weiter über den Soldatenfriedhof auf breiter Schotterstraße. Auch diese alte Militärstraße ist mit Tunneln durchsetzt und verläuft an der Flanke der Berge Monte Traversole, Corna Vecchia und Corno Nero entlang. Am höchsten Punkt angelangt geht es auf unzähligen flowigen Trails zurück zum Ausgangspunkt nach Vesio. Als Abschluß fuhr ich noch im Speedrausch auf der Asphaltstraße nach Limone. ca. 11km Trail, keine Menschenseele auf der Bocca di Fobia und traumhaftes Wetter!

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4. Tour 15.10.2013: Tremalzo

King of Tremalzo! Yes Sir, I did it. Einmal im Leben eines Mountainbikers sollte man den Tremalzo erklommen haben, so hieß es. Auch ich hatte das Vergnügen. Ich wählte unter unzähligen Varianten die klassische Route über die Tremalzo-Passstraße. Die Route startete ich am Ledrosee, den ich auf der linken Seite umfuhr um den Tremalzopass zu erklimmen. Gute 1000hm gehts straight on uphill. Gezählte 15 Autos weiter und in angenehmer Steigung fuhr ich diese ersten Höhenmeter zum Rif. Garda/Tremalzo locker bergan, während sich die folgenden 150hm über Schotter zum Tunnel noch zogen. Leider hatte ich heute nicht den Wettergott auf meiner Seite. Zwar kein Regen, aber der Nebel vermieste mir die Aussicht, von der jeder schwärmte. Aber auch das hatte eine interessante Stimmung. Nun folgte die Abfahrt auf der tunneldurchsähten Militärstraße auf breiten Gardaseeschotter zum Passo Nota. Wahnsinn was die Alpinis des Ersten Weltkriegs hier bewerkstelligen mußten. Überall Höhlen, Tunnel und dazu noch eine hammergeile Militärstraße über zig Höhenmeter und Spitzkehren. Unterwegs Richtung Passo Rocchetta kammt man an der Baita Segalla, einer Selbstversorgerhütte des Alpenvereins vorbei. Nach kurzer Pause folgen Trails über die Malga Palaer nach Pregasina und zum gröhnenden Abschluß noch der flowige Part über das steile Serpentinenbetonmonster zur Ponalestraße. Dort gibt es trotz der Tourivariante nette pumptrackartige Stellen, die den Flow nach Riva so richtig in die Höhe treiben. Von Riva nach Nago gings wieder auf Asphalt am Gardasee entlang. Herrlichstes Wetter rund um Riva.

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5. Tour 16.10.2013: Bocca di Trat/Adrenalina Downhill

Gute 1600hm am Stück – die wollen erst erklommen werden! Von Nago startete ich wieder früh morgens nach Riva, fuhr über die alte Ponalestraße hoch zum Ledrosee, umkreiste diesen im Uhrzeigersinn und begab mich auf der Straße bis Lenzumo. Hier begann die gut fahrbare Auffahrt über unzählige Serpentinen hinauf zur Malga die Trat. Menschenleere! Unterwegs machte ich einen kurzen Zwischenstopp an einem Militäraussichtspunkt und folgte den letzten Höhmis hinauf zum Bocca di Trat und dem Rif. N. Pernici. Leider war dieses schon geschlossen und die Spaghetti waren mir verwehrt. Die Aussicht dort oben war gigantisch – dem Wetter sei Dank! Hier eine Pause einzulegen ist sinnvoll, denn das was jetzt folgt, ist nicht von schlechten Eltern: Der Adrenalina Downhill – eine DH Worldcup Strecke aus den frühen 90ern. Zwar ist diesem über die Jahre die Würze entzogen worden, aber trotzdem noch Hammer. Über den berüchtigen Gardaseeschotter und 20 Prozent Gefälle gehts hinunter zur Malga Grassi. Über das Wiesengelände gehts noch ein paar Höhenmeter bergauf, bis der verblockte Downhill beginnt und zum Pinza Trail ab Campi sein Finale fand. Die letzten Tiefenmeter fuhr ich wieder auf Betonwegen zur Bastione über Riva zum Zentrum. Das letzte Stück folgte der bekannten Route über Torbole hoch Nago.

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6. Tour 17.10.2013: Altissimo

Alles hat mal ein Ende – aber wer will schon heim, ohne ein unerledigtes Unterfangen erledigt zu haben? Heute hat alles gepasst: der Himmel war Wolkenfrei und die Sonne lachte. Mit dem Auto schnell nach Malcesine und 5 vor Ticken noch die Seilbahn erreicht. Einsteigen und 20 Minuten später am Gipfel des Monte Baldo (naja, zumindest der Gipfelstation). Mein Plan für heute: Mein Liteville 601 sollte deinen Namensgeber treffen. Von der Bergstation gings erstmal bergab über einen Trail, der schon sagte: Pass auf! Wenn dir das zu heftig ist, laß es bleiben und wähle den Chicken Way. Es lief aber besser als gedacht und ermutigte mich, den Plan weiterzuverfolgen. Nun standen noch gute 600hm an, die mich zum Altissimo auf über 2000hm hoch führte. Anfangs noch Straße, dann Schotter. Mit der Ideallinie ist diese Schotterpiste machbar und man kann bis zum Gipfel im Sattel hochfahren. Eine gute Stunde später stand ich ob und das Panorama ist der Hammer – das hätte ich mir am Tremalzo auch erwünscht! Blicke zur Brentagruppe, Adamello, Ortler, Dolomiten, ect. waren garantiert. 360 Grad Panorama, Fotosession am Gipfel und kurze Verschnaufpause. Jetzt war ein guter Zeitpunkt gekommen, die Protektoren anzulegen! der 601er – ein Mythos? Yes – kurz um die Ecke und schon zeigt dir der Trail wo der Hammer hängt. Extrem verblockt und technisch im S2-S3 Niveau. Und verwunderlich, dass es halbwegs gut fahrbar war. Irgendwie schien sich mein 601er hier wohlzufühlen. Nach dem ersten heftigen Stück folgte ein bißchen Entspannung auf flowigen Wiesenstück, was gleich wieder in einen schmalen verblockten Weg endete. Immer noch fahrbar aber schon schmerzende Unterarme vom Bremsen. Part 3: Nun hat man die Wahl: Straße oder Trail. Blöde Frage: Trail. Dieser kreuzt im direkten Weg immer wieder die Strada del Monte Baldo und ist stark verblockt und grobschottrig. Je weiter man Richtung Gardasee kommt, werden die Trails schwieriger. Die ersten “Direktwege” nahm ich noch mit, aber brach dann aufgrund der Uhrzeit und der beginnenden müden Knochen das Trailmassacker ab. Die letzten Höhmis fuhr ich auf Asphalt zurück nach Nago, wo wir dann die Heimreise antraten.

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FAZIT: Gardasee, ich komme wieder! Hier gibt es unzählige Möglichkeiten sich auszutoben, sei es Höhenmeter sammeln, Trails zu rocken, Alternativen zum Mountainbiken zu suchen, “Eisbolla” zu schlecken, lecker Pizza und Pasta zu geniesen, den italienischen Flair zu erlegen oder einfach in der Sonne zu bruzeln. Dolce Vita!

Zum Schluß noch was zu meiner Unterkunft: Das Hotel Forte Charme in Nago ist ein 4-Sterne-Hotel und absolut empfehlenswert. Preislich nicht abgehoben und mit Glück auch über “Aldi” buchbar. Die Zimmer sind modern und geräumig, die Aussicht hoch über Torbole und dem Gardasee wunderbar, die Aussenbereiche sind abgestuft dem Fels und der Hotelettagen angepasst, das Essen superlecker und reichhaltig und in unserem Fall natürlich überdimensional attraktiv, da in unserem Komplettpreis Frühstück, Nachmittagskaffee und mind. 3-4 Gang Wahlmenü incl. Getränke for free inklusive war. Sonderwünsche sind realisierbar (wie z.B. am Abreisetag noch eine Dusche zu bekommen) und ein Shuttlebus nach Torbole steht täglich zur Verfügung. Tja und dann noch zweimal ein Dinnerabend mit 5-6 Gängen!!! Alles in allem super! Personal ist sehr nett und immer wieder für Witze offen. Forte Charme – ich komme wieder.


Bilder:

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